Eine Körpertemperatur von 36,5 bis 37 Grad Celsius ist für uns Menschen ideal. Dann funktionieren wir am besten. Unser Stoffwechsel und all unsere Organe hängen von dieser Kerntemperatur ab, und unser Körper tut alles, um sie aufrecht zu erhalten.
Allerdings schafft er das nur bis zu einem gewissen Grad. Mehr als fünf Millionen Menschen sterben jährlich aufgrund von zu großer Hitze oder Kälte.
Stoffwechsel reguliert die Körpertemperatur
Ob unser Körper die richtige Temperatur hat, misst er über Rezeptoren. Sinkt sie stark ab, versucht er den Stoffwechsel zu aktivieren, um so die Balance zu halten.
Unser Stoffwechsel versorgt uns mit den notwendigen Nährstoffen. Er sorgt dafür, dass Essen zerkleinert und umgewandelt wird, so dass die Zellen die Nährstoffe verwerten können. Außerdem wärmt der Stoffwechsel den Körper. Ist es kalt, benötigt er mehr Energie. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße, damit nicht zu viel Wärme verloren geht.
Von kalten Fingern bis zur Unterkühlung
Wenn aber den Zellen das Blut fehlt, werden sie spröde, unser Körper beginnt zu schmerzen. Zuerst trifft es Finger und Zehen, Nase und Ohren. Sinkt die Körpertemperatur weiter, sind lebenswichtige Organe an der Reihe: Herz, Lunge und Gehirn. Sie funktionieren nur noch eingeschränkt.
Weicht die Körpertemperatur auch nur zwei Grad von der Norm ab, kommt es zu Unterkühlung. Um sich zu schützen, arbeitet unser Körper umso heftiger. Die Muskeln werden aktiv. Wir zittern am ganzen Leib.
Kein Zittern ist kein gutes Zeichen
Bei 32 Grad Celsius Körpertemperatur hört das Zittern auf, aber das ist kein gutes Zeichen. Der Körper hat einfach keine Energie mehr, nicht einmal, um zu zittern. Unser Gehirn und die Nervenenden leiten keine Signale mehr weiter, wir haben Taubheitsgefühle in den Armen und Beinen.
In dieser Phase lassen die Schmerzen nach, aber wir können uns kaum noch rühren. Auch an Sprechen ist nicht mehr zu denken. Wir können keinen klaren Gedanken mehr fassen, sind verwirrt und zunehmend orientierungslos. Jetzt schaltet der Körper auf Sparflamme und aktiviert so sein Notfallprogramm. Aber auch das hört irgendwann auf zu funktionieren.
Vorsicht mit Alkohol
Wer glaubt, seinem Körper mit ein bisschen Alkohol helfen zu können, der irrt. Alkohol mag zunächst einmal den Eindruck vermitteln, dass wir von innen heraus wohlige Wärme verspüren.
Das liegt daran, dass sich unsere Blutgefäße weiten. Der Körper pumpt das warme Blut hinein, das aber umso schneller wieder abkühlt. An der Hautoberfläche spüren wir Wärme, aber der Körper selbst friert. Unsere Organe werden schlechter durchblutet, die Körpertemperatur sinkt weiter.
Minustemperaturen legen uns lahm, und mit jedem weiteren Grad weniger wird es gefährlicher.
Ist Erfrieren schmerzfrei?
Sinkt die Körpertemperatur auf unter 29,5 Grad Celsius, stellt das Großhirn seine Arbeit ein. Wir werden bewusstlos und schweben zwischen Leben und Tod. Unser Herz arbeitet weniger: Anstatt 60 Mal pro Minute schlägt es nur noch ein bis zweimal. Das Blut kann nicht mehr schnell genug durch den Körper gepumpt werden, der Kältetod so gut wie sicher. Ob dies ein “sanfter” Tod ist, darüber ist sich die Wissenschaft nicht einig.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 16.12.2018 verfasst und am 24.11.2022 im Hinblick auf die Entwicklungen in der Ukraine aktualisiert.
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So trotzen Tiere der Kälte
Brrr! Ist das nicht kalt an den Füßen?
Die Füßchen von Vögeln – wie von diesem Grünfinken – sind kaum zwei Millimeter dünn. Wenn uns Menschen schon die dicken Finger und Zehen bei niedrigen Temperaturen wehtun, wie halten es diese zierlichen Tiere dann nur bei tiefen Minusgraden aus?
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Natürlicher Frostschutz
Vögel haben einen eingebauten Wärmetauscher, der verhindert, dass sie am Eis festfrieren. Es handelt sich um ein Netz von fein verzweigten Äderchen, das sich Rete tibio-tarsale nennt. Das Blut, das in die Füße fließt, gibt Wärme an das zurückströmende Blut ab. Das führt dazu, dass nur kühleres Blut in die Füße gelangt. Der Wärmeverlust des Körpers wird so minimiert.
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Abschaltbar bei Überhitzung
Wie bei einem Wärmetauscher im Haus, lässt sich das Energiesparsystem auch abschalten. Wird es zu warm, geben die Vögel überschüssige Wärme über die Füße ab. Schwitzen hingegen können sie wegen des Federkleides nicht. Wichtig im Winter: genug Nahrung, damit der Körper reichlich Energie produzieren kann. Die finden sie leicht, solange die Schneedecke nicht zu dick ist.
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Energiebombe für kleine Sänger
Fällt zu viel Schnee, kann der Mensch helfen. Blaumeise und Rotkehlchen machen sich hier an einem Meisenknödel zu schaffen. Darin sind Samen und Körner durch eine fetthaltige Masse zusammengekleistert. Das gibt Energie und liefert Vitamine. Nicht zu unterschätzen ist auch das plusterige Federkleid der winzigen Wesen: Es schützt sie so gut wie eine Daunenjacke den Menschen.
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Eisige Gewässer bevorzugt
Sein Gefieder besteht aus wetterfesten Deckfedern und Daunen, die ein dickes Luftpolster schaffen. Der Eisvogel kommt damit nicht nur an der Luft, sondern auch unter Wasser zurecht. Fließende Eisbäche, die nicht zufrieren, sind im Winter sein Jagdrevier. Allerdings fällt es Eisvögeln im Winter sehr schwer, Gewässer zu finden, die sowohl eisfrei sind als auch genug kleine Fische haben.
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Hinein in den schützenden Laubberg
Igel fressen sich vor dem Winter (hoffentlich) reichlich Fettreserven an. Der optimale Überwinterungsort für sie sind dicke Laubhaufen, in die sie sich zurückziehen können und die nicht durchfrieren. Fällt dann Schnee obendrauf, schafft dieser eine zusätzliche Isolationsschicht. Wer im Winter abgemagerte oder kranke Igel findet, sollte eine Igel-Auffangstation kontaktieren.
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Im Winter kaum zu finden
Dieser Siebenschläfer entflieht dem Winter. Dafür gräbt er sich bis zu einen Meter tief in den Erdboden ein. Während des Winterschlafs zehrt er von seinen Fettreserven, die er sich im Sommer angefressen hat. Um wenig Energie zu verbrauchen, senkt er seinen Puls von etwa 300 Schlägen pro Minute auf nur noch fünf. Auch seine Körpertemperatur fällt drastisch, auf etwa fünf Grad Celsius.
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Wohlfühlort Komposthaufen
Mäuschen fühlen sich in der Nähe des Menschen wohl – etwa in einem Komposthaufen oder auch in einem Thermokomposter. Dort sind nicht nur die Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt, sondern es gibt auch immer wieder etwas Futter-Nachschub – und wenn es nur Möhrenschalen sind.
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Kuscheln, um warm zu bleiben
Fledermäuse suchen sich zum Überwintern frostfreie Höhlen, Felsspalten und Keller. Darin bilden sie dichte Kolonien. Sie senken ihre Körpertemperatur auf einen Wert knapp über der Umgebungstemperatur ab. Die Paarung findet häufig im Winterquartier statt, wenn das Weibchen noch schläft. Die Befruchtung erfolgt verzögert – nach dem Winterschlaf. Bei der Geburt kann dann schon wieder Sommer sein.
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Bitte nicht stören
Große Wildtiere wie Rehe und Wildschweine, die keinen Winterschlaf halten, müssen im Winter ständig nach Futter suchen und dürfen möglichst wenig Energie verbrauchen. Aufregung und Flucht kann für sie zu einer echten Gefahr werden. Deshalb sollten Menschen diese Tiere im Winter möglichst in Ruhe lassen und Hunde fernhalten.
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Kältestarre
Diese beiden Frösche sitzen auf frisch gefallenem Schnee. Da werden sie aber nicht lange bleiben. Reptilien und Amphibien ziehen sich – wie die kleinen Nagetiere – ins Unterholz und in geschützte Höhlen und Gänge zurück oder graben sich ein. Sie verfallen in eine Kältestarre.
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Winter ist keine Insektenzeit
Auch die meisten Insekten ziehen sich zurück – etwa in Löcher im Holz, Stroh oder Gestein. Eine Ausnahme bilden die Mücken. Ihre Eier können einen harten Winter unter dem Eis überdauern. In der Nähe des Menschen gibt es die kleinen Plagegeister ganzjährig. Irgendwo – im Keller, in Baumhölen oder auf Dachböden – finden sie fast immer eine kleine frostfreie Wasserlache, um Eier abzulegen.
Autorin/Autor: Fabian Schmidt