Altindisches Tor am Humboldt Forum nachgebaut

Eine neu angefertigte Replik des berühmten Ost-Tores im indischenSanchi ist vor dem Humboldt Forum in Berlin fertiggestellt worden. Das altindische Tor zur Verehrung Buddhas befindet sich vor der rekonstruierten Barock-Fassade des Hohenzollern-Schlosses. Die Arbeiten an der rund 150 Tonnen schweren und etwa elf Meter hohen Sandsteinkonstruktion hatten im November vergangenen Jahres begonnen.

Auf den drei Querbalken und zwei Säulen sind detaillierte Szenen aus dem Leben Buddhasdargestellt. Das 1,6 Millionen Euro teure Projekt knüpft an die Replik des Sanchi-Tores im Berliner Stadtteil Dahlem aus dem Jahr 1970 an, wo die Kunstschätze vor dem Umzug ins Humboldt Forum im Ethnologischen Museum und im Museum für Asiatische Kunst zu sehen waren.

Eine Replik des berühmten Sanchi-Tors für das Humboldt Forum

Das Tor in einer Zeichnung von 1865

Bedeutendes Heiligtum

Ein Gipsabguss des Originaltors war bereits 1886 im damaligen Königlichen Museum für Völkerkunde zu sehen. Der Sandstein für die neue Replik stammt aus einem Steinbruch in Röttbach bei Würzburg. An den Reliefs arbeiteten Steinbildhauer aus Deutschland und Indien gemeinsam.

Das Original des Tores stammt aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung und dient in Sanchi als einer von vier Eingängen des großen Stupa, eines Baus in Form einer Halbkugel mit Reliquien buddhistischer Heiliger. Die Stätte von Sanchi gehört seit 1989 zum Unesco-Welterbe. Der Komplex ist eines der ältesten, bedeutendsten und am besten erhaltenen buddhistischen Heiligtümer in Indien.

tl/so (mit Agenturen)