Edward Snowden ist nun Russe

Der Name von Edward Snowden findet sich auf einer vom Kreml veröffentlichten Liste mit dutzenden neuen Staatsbürgern – das dazugehörige Dekret ist von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet. Der 39-Jährige habe die Staatsbürgerschaft auf eigenen Wunsch erhalten, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit.

Snowden hatte 2013 zehntausende Dokumente zu Ausspäh-Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA an Journalisten weitergegeben. Im droht in den Vereinigten Staaten deshalb ein Prozess. Auf der Flucht über Hongkong wollte er nach eigenen Angaben ursprünglich nach Ecuador, strandete aber in Moskau am Flughafen, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert hatte. Russland gewährte Snowden und seiner Frau Lindsay Mills Asyl.

USA, Fort Meade | Zentrale der National Security Agency (NSA)

Für die weltweite Überwachung und Auswertung elektronischer Kommunikation zuständig: NSA-Zentrale in Fort Meade

Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington rief den ehemaligen NSA-Mitarbeiter auf, in die USA zurückzukehren, um sich dort der Justiz zu stellen. Ihm sei nicht bekannt, dass sich der Status von Snowdens US-Staatsbürgerschaft geändert habe, betonte der Sprecher.

Und nun zum Militär?

Die Einbürgerung Snowdens veranlasste einige Russen zu der Frage, ob der gebürtige Amerikaner im Rahmen der jüngsten Teilmobilisierung der Armee nun zum Militärdienst einberufen werden würde. Das wurde von einem Anwalt Snowdens verneint. Sein Mandant falle nicht in die Kategorie der Bürger, die einberufen würden, da er bisher nicht in der russischen Armee gedient habe und über keine entsprechende Erfahrung verfüge.

wa/fab (dpa, rtr, afp)