EMA empfiehlt Corona-Impfung für Kleinkinder

Der zuständige Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) empfehle den Einsatz des Biontech/Pfizer-Vakzins Comirnaty für Kinder von sechs Monaten bis vier Jahre, teilte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Amsterdam mit. Für Spikevax von Moderna sei der Einsatz für Kinder von sechs Monaten bis fünf Jahre vorgesehen.

Die Dosierung der beiden bereits für Erwachsene und Kinder ab fünf beziehungsweise sechs Jahren zugelassenen Impfstoffe soll bei Babys und Kleinkindern jedoch deutlich niedriger sein. Der Comirnaty-Impfstoff werde in drei Dosen, Spikevax in zwei Dosen verimpft. “Für Kinder in diesen Altersgruppen werden beide Impfstoffe als Injektion in die Muskeln des Oberarms oder Oberschenkels verabreicht”, empfiehlt die EMA.

Vorreiter USA

Nach der EMA-Empfehlung muss nun noch die EU-Kommission der Zulassung beider Impfstoffe zustimmen, was allgemein als Formsache gilt. Ob aber überhaupt Babys eine Corona-Impfung angeboten wird, ist eine Entscheidung der jeweiligen EU-Mitgliedsstaaten.

USA, Orlando | Corona-Impfung von unter 5-jährigen

In den USA dürfen – wie hier in Orlando, Florida – schon Babys gegen Corona geimpft werden

In den USA ist die Impfung von Kindern ab sechs Monaten mit den beiden Impfstoffen bereits seit Juni dieses Jahres durch die dortige Gesundheitsbehörde FDA empfohlen worden. Die FDA begründete ihre Entscheidung mit damals starken Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus.

Geringe Dosis schützt die Kleinsten

Nach Angaben der EMA-Experten hatten Studien gezeigt, dass Babys und Kleinkinder auch bei einer sehr geringen Dosis vor einer Corona-Infektion geschützt würden. Nach einer Impfung könnten allerdings Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Hautausschlag oder Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Diese Nebenwirkungen seien meistens sehr milde und dauerten nur wenige Tage.

Die Experten der EMA kündigten an, sie würden die Sicherheit und Wirkung beider Impfstoffe weiter beobachten und bewerten. Die Vakzine von Moderna und Pfizer/Biontech hätten bereits bei Erwachsenen ihre Wirksamkeit gezeigt, hieß es von Seiten der EMA. Sie verhinderten einen schweren Krankheitsverlauf, Aufnahme in Krankenhäuser sowie Todesfälle nach einer Corona-Infektion.

mak/rb (afp, rtr, dpa)