Max Verstappen in Mexiko ungefährdet zum Rekordsieg

Was war vor dem Rennen nicht alles spekuliert worden: Würde die Höhe in Mexiko-City eine Rolle spielen? Die hohen Temperaturen? Die dadurch bedingte deutlich höhere Belastung der Bremsen? Letztlich war es viel – dünne und heiße – Luft um nichts, denn der Große Preis von Mexiko verlief so gut wie ohne jeglichen Aufreger. Einzig eine Kollision zwischen McLaren-Pilot Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda im Alpha Tauri sorgte in der 51. von 71 Runden für Abwechslung – und dafür, dass der Japaner nicht ins Ziel kam. Außerdem musste Fernando Alonso seinen Alpine sechs Runden vor dem Ende mit Motorschaden am Streckenrand abstellen. Es gab daraufhin eine kurze Phase mit virtuellem Safety Car, in der alle anderen langsamer fahren mussten und nicht überholen durften, am Ausgang des Rennens änderte das aber nichts.

Sieger wurde einmal mehr der bereits als Weltmeister feststehende Max Verstappen im Red Bull, der in einer Art Alleinfahrt an der Spitze ins Ziel kam. Der Niederländer stellte damit einen neuen Rekord auf: Nie zuvor hatte ein Fahrer 14 Rennen innerhalb einer Saison gewinnen können. Michael Schumacher (2004) und Sebastian Vettel (2013) hatten 13 Siege innerhalb eines Jahres geschafft. “Es war eine unglaubliche Saison. Wir genießen das und wollen jetzt noch mehr erreichen”, sagte Verstappen im Siegerinterview und gab an, dass bereits der Start, bei dem er im Gegensatz zu den direkt hinter ihm stehenden beiden Mercedes auf weichen Reifen losfuhr, der Schlüsselmoment war. “Der gute Start hat mir sehr viel geholfen, um auch den Rest des Rennens vorne zu bleiben. Es ist wieder einmal ein unglaubliches Ergebnis.”

Zweiter hinter Verstappen wurde Ex-Weltmeister Lewis Hamilton vor dem mexikanischen Lokalmatador Sergio Perez. Zwar konnte sich Perez vor zehntausenden frenetischen Fans einmal mehr nicht seinen großen Traum vom Sieg beim Heim-Grand-Prix erfüllen, aber er rückte in der WM-Wertung an Ferrari-Pilot Charles Leclerc vorbei auf Platz zwei. Leclerc wurde nur Sechster.

Letzte Chance für Schumacher vorbei?

Einen schwarzen Tag erlebte Mick Schumacher im Haas. Wie bereits beim Rennen in den USA vor einer Woche verpasste der Deutsche die Punkteränge deutlich. Der 23-Jährige wurde am Ende nur 16. Damit konnte er auch im letzten Rennen, bevor sein Rennstall bekanntgeben will, wer im kommenden Jahr neben Kevin Magnussen das zweite Haas-Cockpit besetzen darf, keine Werbung für sich machen. “Schade! Gestern sah es gut aus”, sagte Schumacher und vermutete, dass die etwa zehn Grad kühleren Temperaturen beim Rennen im Vergleich zum Qualifying am Samstag eine Rolle gespielt hatten.

Rennszene Mick Schumacher im Haas beim Großen Preis von Mexiko

Mick Schumacher schafft es im unterlegenen Haas nicht, aus dem hinteren Teil des Feldes nach vorne zu kommen

“Ich konnte den Reifen am Anfang nicht auf Temperatur bringen”, gab er zu, räumte aber auch ein: “Selbst wenn wir einen guten Start gehabt hätten, wären wir nach hinten durchgereicht worden. Die Race-Pace war einfach nicht da.” Auf die Frage, wie er – obwohl er die Vorgaben des Teams nicht erfüllt und weder in den USA noch in Mexiko Punkte geholt hatte – seine Chancen auf eine Vertragsverlängerung einschätze, lächelte Schumacher nur: “Das werden wir sehen!”

Vettel: “Waren viel zu langsam”

Sebastian Vettel machte es etwas besser als sein Landsmann. Doch auch für den vierfachen Ex-Weltmeister, der seine Karriere nach der Saison beenden wird, verlief das drittletzte Renn-Wochenende seiner Laufbahn nicht nach Wunsch. Nach schwachem Qualifying nur auf Rang 16 gestartet, konnte er sich im Rennen mit seinem Aston Martin lediglich auf Platz 14 verbessern. Mehr war nach vorne nicht drin. “Es war schwierig. Wir hatten einfach keine Pace”, sagte Vettel, ohne recht erklären zu können, woran es gelegen hatte. “Alles in allen waren wir viel zu langsam.”

Bis zum Saisonende stehen für Verstappen, Vettel und Co. noch zwei Rennen an: Am 13. November der Große Preis von Brasilien auf der Strecke Interlagos in Sao Paulo und am 20. November das Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi.