Mehrere Todesopfer bei Selbstmordanschlägen in Somalia

Unter den Todesopfern seien auch Kinder, teilten Sicherheitskräfte in Mogadischu mit. Nach Angaben von Sanitätern erlitten mindestens 70 Menschen Verletzungen. Zu den Anschlägen bekannte sich wenig später die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab.

Erst am vergangenen Sonntag waren bei einem erneuten Angriff von Dschihadisten auf ein Hotel in Somalia mindestens neun Menschen getötet worden. 47 Menschen seien bei der Attacke in der Hafenstadt Kismayo im Süden des Landes verletzt worden, teilte der Sicherheitsminister des Bundesstaats Jubaland, Yusuf Hussein Osman, mit. Unter den Opfern seien auch Schüler, die ein benachbartes Schulgebäude zum Zeitpunkt des Angriffs verlassen hätten. Drei Angreifer wurden nach Angaben der Polizei getötet. Auch zu dem Anschlag bekannte sich die Miliz Al-Shabaab.

Somalias Bildungsministerium in Mogadischu von zwei Explosionen getroffen

Die Explosion vor dem Bildungsministerium richtete schwere Schäden an

Die Miliz, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündet ist, kämpft seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte somalische Regierung. Aus den großen Städten des Landes wurden ihre zwar Kämpfer vertrieben, sie kontrollieren aber weite Gebiete im Zentrum und Süden des ostafrikanischen Landes. Sie verüben häufig Angriffe auf die Zivilbevölkerung, Regierungsbeamte, Geschäftsleute und Journalisten.

Reaktion auf erfolgreiche Militäroffensive?

Seit mehreren Monaten geht die Regierung in Mogadischu mit einer militärischen Offensive gegen Al-Shabaab vor. Mit Unterstützung von bewaffneten Clans und Zivilisten konnte das somalische Militär zuletzt große Gebietsgewinne erreichen. Somalia am Horn von Afrika gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.

Dürre und Krieg: Somalia droht Hungersnot (06.09.2022)

Zuletzt hatte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, die internationale Gemeinschaft zu mehr Hilfe für die Menschen am Horn von Afrika aufgerufen. Die Menschen litten unter Konflikten und der Klimakrise, betonte Grandi nach einem Besuch in Somalia und Kenia. Wie das Hilfswerk UNHCR in Genf mitteilte, nähert sich allein in Somalia die Zahl der Menschen, die durch die Dürre vertrieben wurden, in diesem Jahr der Grenze von einer Million. Noch einmal knapp 500.000 Menschen seien vor Gewalt geflüchtet. In Somalia herrsche die schlimmste Dürre seit 40 Jahren.

kle/hf (afp, dpa, ape, rtr, epd)