Polizei beendet Geiselnahme in Karlsruhe

Augenzeugen berichteten am Freitagabend kurz nach 21 Uhr von zwei lauten Knallgeräuschen, Polizisten seien auf die Apotheke zugelaufen. Wenig später meldete die Polizei auf Twitter das Ende der Geiselnahme. Die Apotheke sei von einer Spezialeinheit betreten worden, hieß es. “Dabei wurde ein männlicher Tatverdächtiger festgenommen.” 

Laut Polizei hatte der 20 Jahre alte Geiselnehmer elf Menschen in seiner Gewalt. “Glücklicherweise sind keine Geiseln körperlich verletzt”, erklärte ein Sprecher. Weitere Angaben zum Täter machte er zunächst nicht. Später teilten die Ermittler mit, es werde noch der Frage nachgegangen, ob es sich bei einer der Geiseln womöglich um eine Mittäterin des Festgenommenen handeln könnte. 

Polizei mit Großaufgebot vor Ort

Die Polizei hatte seit dem späten Nachmittag ein Großaufgebot in der Karlsruher Innenstadt zusammengezogen und das Gebiet rund um die Apotheke weiträumig abgesperrt. Gegen 16.30 Uhr waren erste Notrufe eingegangen, dass dort ein oder mehrere Geiselnehmer offenbar mehrere Menschen ihre Gewalt gebracht hätten. Zu möglichen Forderungen und/oder Lösegeldforderungen wollte sich die Polizei aus einsatztaktischen Gründen bisher nicht äußern. 

Polizeieinsatz wegen möglicher Geiselnahme in Karlsruhe

Polizeifahrzeuge am Ort des Geschehens in Karlsruhe

Die Polizei hatte nach eigenen Worten sehr früh Kontakt “in die Apotheke hinein”. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Einschätzung der Einsatzkräfte nicht. Trotzdem rief die Polizei die Menschen dazu auf, das Einsatzgebiet zu meiden. Für Anwohner war eine nahegelegene Schule als Notunterkunft geöffnet worden.

Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup dankte Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Namen der Stadt für ihren Einsatz. Sie hätten das Leben der Geiseln geschützt. “Karlsruhe ist erleichtert, dass diese gefährliche Situation unblutig beendet wurde”, sagte der SPD-Politiker in einer Stellungnahme. Den befreiten Geiseln wünschte Mentrup, “dass sie die schrecklichen Erlebnisse bald hinter sich lassen können”.

ww/nob/wa (dpa, afp)