Präsident Van der Bellen wiedergewählt

Hochrechnungen des Instituts SORA für den ORF sehen den 78-Jährigen bei mehr als 56 Prozent der Stimmen. Die mögliche Schwankungsbreite wird mit knapp zwei Prozent angegeben. Damit sichert sich Alexander Van der Bellen die absolute Mehrheit, die erforderlich ist, um im ersten Wahlgang gewählt zu werden. Eine Stichwahl ist nicht mehr nötig.

Alle anderen Präsidentschaftskandidaten blieben weit hinter Van der Bellen zurück. Der zweitplatzierte Walter Rosenkranz von der rechtspopulistischen FPÖ erreicht knapp 18 Prozent der Stimmen. Die anderen Kandidaten liegen jeweils im einstelligen Prozentbereich. Das offizielle Ergebnis wird erst am Montag bekanntgegeben, da die meisten Briefwahlstimmen erst morgen ausgezählt werden.

Repräsentative Aufgaben

Der Bundespräsident in Österreich, der überwiegend repräsentative Aufgaben hat, wird alle sechs Jahre gewählt. Noch nie waren dabei so viele Kandidaten angetreten wie diesmal. Neben Van der Bellen gab es sechs weitere Bewerber, vier davon aus dem rechten Lager und allesamt Männer.

In Österreich wurden bisher alle Bundespräsidenten, die für eine zweite Amtszeit kandidiert haben, in ihrem Amt bestätigt. Der 78-jährige Van der Bellen sieht in seinem recht hohen Alter kein Problem. Das Amt gebe ihm durchaus Kraft, sagte der ehemalige Chef der österreichischen Grünen er bei der Stimmabgabe.

Die konservative ÖVP und die sozialdemokratische SPÖ hatten auf das Aufstellen eines eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin verzichtet. Als Grund galt der Umstand, dass ein Wahlkampf gegen einen Amtsinhaber als aussichtslos gilt – und sich die Parteien das Geld dafür lieber sparten.

qu/uh (dpa, rtr, afp, ORF)