“Red Bull”-Gründer Mateschitz ist tot

“Red Bull”-Gründer Dietrich Mateschitz ist gestorben. Das bestätigte das Unternehmen mit Sitz im österreichischen Fuschl am See. “In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben”, heißt es in einer Mail an die “Red Bull”-Mitarbeiter. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, nach denen der Multimilliardär an Krebs erkrankt war. Er wurde 78 Jahre alt.

Bulle statt Stier

Mateschitz gründete sein Unternehmen 1984 gemeinsam mit dem Thailänder Chaleo Yoovidhya. Bei einem Asien-Besuch hatte der Österreicher zuvor die stimulierende Wirkung des Energiegetränks “Kraetin Daeng” (Roter Stier) kennengelernt. Mit dem Energydrink “Red Bull” wurde er schließlich zum reichsten Mann seines Landes.

Formel 1 2012 - Mateschitz im Gespräch mit Formel-1-Pilot Sebastian Vettel

2012: Mateschitz im Gespräch mit Formel-1-Pilot Sebastian Vettel

Einen großen Teil seines Vermögens investierte Mateschitz in den Sport, vor allem in die Formel 1 und in Fußball-Teams. Hinzu kamen Eishockey, Ski alpin und Extremsportarten.

Reichlich Ablehnung

Gerade sein Engagement im Fußball sorgte auch für Kritik. In Österreich übernahm Mateschitz 2005 den Traditionsklub Austria Salzburg und löschte diesen faktisch aus. Daraus entstand allerdings der Serienmeister Red Bull Salzburg. In Deutschland wird das seit 2009 mit viel Geld aufgebaute Projekt RB Leipzig von vielen traditionsbewussten Fans abgelehnt.

Das “Red Bull”-Investment in den Extremsport wurde ebenfalls nicht nur wohlwollend betrachtet – Sportarten wie Wingsuit-Fliegen garantierten extreme Aufmerksamkeit, aber auch extreme Gefahr. Mehrere Sportler, die mit Unterstützung von “Red Bull” ihrem gefährlichen Sport nachgingen, kamen ums Leben.

Aktiv war Mateschitz zudem in den Bereichen Immobilien und Medien, darunter der firmeneigene Sender “Servus TV”. Dieser gebe auch Verschwörungstheoretikern und Querdenkern eine Plattform, wurde immer wieder angeführt. Mateschitz selbst sorgte ab und an mit Äußerungen für Aussehen, die Kritiker als rechtspopulistisch werteten. Öffentliche Auftritte mied er.

Über sein Privatleben ist wenig bekannt. Der nie verheiratete Mateschitz hinterlässt seinen 1993 geborenen Sohn Mark.

wa/AR (sid, dpa, afp, rtr)