Trauer um Schriftsteller Javier Marías

In einer Mitteilung seines Verlages heißt es, Javier Marías habe bereits seit einigen Wochen unter einer Lungenentzündung gelitten, die sich in den vergangenen Stunden verschlimmert habe. Nach Informationen der Zeitung “El Mundo” war die Lungenentzündung die Folge einer Corona-Infektion. Der Schriftsteller starb in Madrid nur wenige Tage vor seinem 71. Geburtstag.

Javier Marías gilt als einer der großen Autoren der spanischen Gegenwartsliteratur. Seine Werke wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und in fast 60 Ländern veröffentlicht. Auch in Deutschland hatte er Millionen Leser.

“Ewiger Nobelpreiskandidat”

Zu seinen größten Erfolgen zählen neben “Mein Herz so weiß” (1993) auch “Morgen in der Schlacht denk an mich” (1994) oder “Alle Seelen” (1989). Im vergangenen Jahr veröffentlichte Marías seinen letzten Roman, “Tomás Nevinson”.

Zu seinen literarischen Markenzeichen gehörten eine präzise Sprache, die Mischung aus Wirklichkeit und Fiktion sowie weit ausgreifende Sätze. Er setzte sich vor allem mit Themen wie Verrat, Liebe und Begierde auseinander. 

Der Autor gehörte zu den “ewigen Nobelpreiskandidaten”. Sein Werk umfasst nicht nur Romane, Essays, Kolumnen und Erzählungen, sondern auch viele Übersetzungen aus dem Englischen.

Spanien I Frau, die auf die Unterschrift des Schriftstellers Javier Marias wartet

Javier Marías’ Roman “Berta Isla” erschien 2017

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez würdigte Marías als “einen der großen Schriftsteller unserer Zeit” und sprach seiner Familie und seinen Freunden sein Mitgefühl aus. “Sein umfangreiches und talentiertes Werk wird für immer ein grundlegender Teil unserer Literatur sein”, schrieb Sánchez.

qu/AR (dpa, afp, rtr)