Trauer um Tausende Erdbebenopfer

Bei den verheerenden Erbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind nach jüngsten offiziellen Angaben mehr als 3800 Menschen ums Leben gekommen. Über 18.000 Personen erlitten demnach Verletzungen. Da die Suche nach Verschütteten andauert, wird ein weiterer deutlicher Anstieg der Opferzahlen befürchtet.

Die Beben sorgten im Süden der Türkei und im Norden Syriens für enorme Zerstörungen. Ganze Stadtviertel wurden dem Erdboden gleichgemacht. Tausende Menschen sind obdachlos – und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Das heftigste Beben am Montagmorgen hatte nach Auskunft der türkischen Katastrophenschutz-Behörde Afad die Stärke 7,7. Es überraschte die meisten Menschen im Schlaf. Am Montagmittag erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region. Außerdem wurden zahlreiche Nachbeben registriert. Die Erdstöße waren bis zum Libanon und Zypern zu spüren – und bis Grönland messbar.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verkündete eine einwöchige Staatstrauer. Er sprach vom schwersten Beben seit 1939. Damals starben in der östlichen Provinz Erzincan 33.000 Menschen.

Hilfszusagen aus aller Welt

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich “zutiefst traurig” über die Katastrophe. Die Vereinten Nationen stünden bereit, um Nothilfe zu leisten, versicherte Guterres.

Schwere Erdbeben in Syrien und der Türkei

Syrien: Bergungsarbeiten in der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei

Bundeskanzler Olaf Scholz bekundete in einem Kondolenztelegramm an Erdogan seine “tief empfundene Anteilnahme”. Deutschland wolle bei der Bewältigung dieses Unglücks Hilfe und Beistand leisten, betonte der Kanzler.

Die Europäische Union möchte auch Betroffene in Syrien unterstützen. Hilfszusagen kamen ebenfalls aus den USA, Russland, der Ukraine, Indien, Pakistan, Iran, Israel, Großbritannien, Griechenland und etlichen anderen Staaten.

wa/bru (dpa, afp, rtr)

Erlebte das Beben vor Ort: Janine Wissler, Chefin der deutschen Partei “Die Linke”