Schwere Überschwemmungen in Teilen Italiens

Starke Regenfälle und heftige Unwetter plagen seit Tagen die Urlaubs-Region Emilia-Romagna und die Marken in Italien. Das hat zu teils dramatischen Überschwemmungen in den Gebieten an der Adriaküste geführt.

Nach offiziellen Angaben kamen mindestens acht Menschen ums Leben. Eines der Opfer, ein älterer Mann, hielt sich laut Medienberichten während der Überschwemmung im Erdgeschoss seines Hauses auf, ehe er ertrank. Es gibt zudem Berichte über vermisste Personen.

600 Feuerwehreinsätze allein in der Emilia-Romagna

Die italienische Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben allein in der Emilia-Romagna seit Dienstagmorgen zu 600 Einsätzen aus und war dort mit 400 Feuerwehrleuten vor Ort. Die Einsatzkräfte retteten etwa Menschen, die in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen waren, oder in den Wassermassen gestrandete Autofahrer.

Der Savio-Fluss in Cesena in Italien hat viel mehr Wasser als sonst üblich

Auch der Fluss Savio führt Hochwasser – wie hier in Cesena

In der Stadt Cesena, wo der Fluss Savio über die Ufer getreten ist, retteten die Einsatzkräfte zahlreiche Menschen, die auf den Dächern ihrer Häuser festsaßen. Andernorts half eine Hubschrauber-Einheit einer Familie mit zwei kleinen Kindern, die aufgrund der Überschwemmungen das Haus nicht mehr verlassen konnte.

Formel 1 sagt Rennen in Imola ab

Das am Wochenende geplante Formel-1-Rennen in Imola wurde abgesagt. Die Regierung hat für das Rennen eingeplante Rettungskräfte abgezogen, damit diese Flutopfern helfen. Bereits am Dienstag war es in der Emilia-Romagna und den Marken zu Überschwemmungen gekommen. Nach jüngsten Angaben wurden insgesamt mehrere Tausend Menschen in Sicherheit gebracht. Einige Bahnverbindungen sind unterbrochen. In manchen Städten blieben zudem die Schulen geschlossen, und wegen des starken Windes und der Gefahr hoher Wellen haben Gemeinden an der Adria ein Zugangsverbot zu ihren Stränden erlassen.

Erst Trockenheit, nun starke Regenfälle

Angesichts der Lage vor Ort sprach auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den Menschen in den betroffenen Regionen ihre “volle Solidarität” aus.

Im vorigen Sommer litt Italien unter einer heftigen Trockenheit, auch in diesem Winter und im Frühjahr waren die Wasserstände etlicher Seen und Flüsse vor allem im Norden – etwa beim Gardasee – außergewöhnlich niedrig. Trotz der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage befürchten Experten einen erneut wasserarmen Sommer. Dies könnte große Auswirkungen auf Landwirtschaft und Tourismus haben.

pg/jj (dpa, ap)

Zu Fuß durch den Gardasee