Die Vereinigten Staaten würden ihre Investitionen in Afrika erhöhen und dazu beitragen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris in einer kurzen Ansprache am Flughafen von Ghanas Hauptstadt Accra. Ihr Besuch biete die Gelegenheit, die Beziehungen zwischen den USA und den afrikanischen Partnern zu vertiefen.
In Begleitung ihres Mannes Douglas Emhoff wurde Harris am Airport vom ghanaischen Vizepräsidenten Mahamudu Bawumia und anderen Regierungsvertretern empfangen. In dem westafrikanischen Küstenstaat mit rund 34 Millionen Einwohnern trifft sie in den kommenden Tagen unter anderen Ghanas Präsidenten Nana Akufo-Addo, junge Leute aus der Kreativbranche sowie Unternehmerinnen, bevor Harris nach Tansania und Sambia weiterreist.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris nach ihrer Ankunft in Accra
Erwartet wird, dass sie eine Reihe öffentlicher und privater Investitionen ankündigt. Ihre Arbeitsthemen seien wirtschaftliches Wachstum und Chancen vor allem für die Stärkung von Frauen und Mädchen, der Jugend, digitaler Integration und Ernährungssicherheit, erläuterte die US-Vizepräsidentin.
Eine Rolle spielt auch die Rivalität zwischen den USA und China. Die Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren stark in Afrika investiert, in die Infrastruktur und die Erschließung von Ressourcen. Auch Russlands Einfluss wuchs – unter anderem durch die Entsendung von Söldnern der “Gruppe Wagner” in mehrere Länder.
Der fünfte hochrangige US-Besuch in wenigen Monaten
Harris’ Visite ist der fünfte hochrangige Besuch aus den USA binnen weniger Monate auf dem Kontinent. Zuvor waren bereits Außenminister Antony Blinken, First Lady Jill Biden, Finanzministerin Janet Yellen und die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield in verschiedenen afrikanischen Staaten zu Gast.
Präsident Joe Biden hatte sich bei einem USA-Afrika-Gipfel im Dezember in Washington für eine neue und vertiefte Partnerschaft mit Afrika ausgesprochen und Milliarden-Dollar-Investitionen auf dem Kontinent angekündigt.
Ghana gilt als eine der stabilsten Demokratien in der Region – allerdings durchlebt das Land eine schwere Wirtschaftskrise. Inflation und ein Verfall der Währung haben die Menschen stark getroffen. Experten schließen nicht aus, dass sich die Gewalt bewaffneter Milizen aus dem angrenzenden Burkina Faso auf Ghana und seine Nachbarn ausdehnen könnte.
Nach der benachbarten Republik Elfenbeinküste ist Ghana der weltweit zweitgrößte Kakaoproduzent und einer der wichtigsten Goldproduzenten Afrikas.
se/wa (rtr, dpa, ap, afp)