80-jähriger ehemaliger Offizier der Geheimpolizei der DDR wegen tödlicher Grenzschuss von 1974 vor Gericht

(SeaPRwire) –   Ein 80-jähriger ehemaliger Offizier der kommunistischen Geheimpolizei, der Stasi, steht seit Donnerstag wegen der Tötung eines polnischen Mannes an einem Grenzübergang in geteilten Berlin vor 50 Jahren vor Gericht.

Der Angeklagte, dessen Name gemäß den deutschen Datenschutzregeln nicht veröffentlicht wurde, ist wegen Mordes vor dem Landgericht Berlin angeklagt.

Er äußerte sich nicht, als der Prozess eröffnet wurde, aber sein Anwalt sagte laut der deutschen Nachrichtenagentur dpa, dass sein Mandant die Anschuldigungen gegen ihn bestreite. Es gibt in Deutschland keine formellen Plädoyers.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Anklage im Oktober bekannt gegeben.

Der Fall geht zurück auf den 29. März 1974, als ein 38-jähriger Pole angeblich eine Attrappe einer Bombe in die polnische Botschaft brachte, um die Beamten zu zwingen, ihm die Ausreise nach West-Berlin zu erlauben, und die Stasi beschloss vorzugeben, seine Abreise zu genehmigen.

Ihm wurden Ausreisedokumente ausgestellt und er wurde zu einem Grenzübergang am Bahnhof Friedrichstraße in Ost-Berlin begleitet, so die Staatsanwaltschaft.

Der Angeklagte – damals 31 Jahre alt – sollte den Polen “unschädlich machen”, so die Staatsanwaltschaft. Nachdem der Pole den letzten Kontrollpunkt passiert hatte, soll der Verdächtige ihn aus einem Versteck im Rücken erschossen haben.

Das Gericht hat sieben Verhandlungstermine bis zum 23. Mai angesetzt.

Die Behörden kamen mit dem Fall erst 2016 mit einem entscheidenden Hinweis auf die Identität des Schützen aus den umfangreichen Archiven der Stasi weiter, wie die dpa berichtete. Die Staatsanwaltschaft ging zunächst von Totschlag aus, der im Gegensatz zu Mord in Deutschland verjährt ist.

Die DDR hatte 1961 die Berliner Mauer gebaut, um die meisten ihrer Bürger von der Ausreise in den Westen abzuhalten. Viele versuchten, durch Tunnelgrabungen, Schwimmen an ihr vorbei, Klettern oder Fliegen darüber zu entkommen. Mindestens 140 Menschen starben bei dem Versuch.

Die stark befestigte Grenze wurde am 9. November 1989 geöffnet, ein Schlüsselmoment beim Zusammenbruch des Kommunismus. Weniger als ein Jahr später wurde Deutschland wiedervereinigt.

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