Ein prominenter belarussischer Dissidentenautor, der im Ausland lebt, sagte am Donnerstag, dass sein Vater unter unklaren Gründen nach einer Hausdurchsuchung durch die Polizei in der Wohnung seiner Eltern festgenommen wurde.
Die sieben Polizisten, die mit automatischen Waffen bewaffnet waren, beschlagnahmten auch Elektronik und Daten aus der Wohnung in Minsk, sagte Sasha Filipenko. Sein Vater wurde zur Untersuchungshaft mitgenommen, aber es wurden zunächst keine Vorwürfe erhoben.
Die Festnahme scheint mit der andauernden Niederschlagung der Opposition durch die Regierung des autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko in den letzten drei Jahren zusammenzuhängen.
Die Unterdrückung begann nach einer Welle von Protesten im August 2020 nach einer umstrittenen Präsidentschaftswahl, bei der Lukaschenko als Sieger erklärt wurde und damit seine sechste Amtszeit begann.
Die Proteste dauerten monatelang an und waren die größte und andauerndste Demonstration von Missfallen seit Lukaschenko 1994 an die Macht kam und unabhängige Medien und die Opposition unterdrückte.
Filipenko, ein populärer Romancier, wurde einer der prominentesten Kritiker von Lukaschenko.
Lukaschenko ging mit harter Hand gegen die Demonstranten vor, wobei die Polizei etwa 35.000 Menschen festnahm und Tausende schlug. Viele führende Oppositionsfiguren flohen aus dem Land, darunter Sviatlana Tsichanouskaja, die gegen ihn bei der Wahl angetreten war. Andere wurden inhaftiert, wie der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki, Gründer der Menschenrechtsorganisation Viasna.