Rechtsgerichteter deutscher Parteiführer vor geplantem Auftritt bei Kundgebung hospitalisiert

Ein Führer der rechtsextremen Alternative für Deutschland wurde kurz vor seinem geplanten Auftritt bei einer Wahlkampfveranstaltung am Mittwoch in Bayern medizinisch behandelt und dann ins Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei mit.

Es gab nur wenige Details darüber, was genau bei der Veranstaltung in Ingolstadt vor der Landtagswahl am Sonntag passiert ist. Die Partei sagte, dass Tino Chrupalla, einer ihrer beiden Co-Vorsitzenden, nach dem, was sie einen “gewalttätigen Zwischenfall” nannte, ins Krankenhaus eingeliefert wurde, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Sie hatte zunächst keine Details zu seinem Zustand.

Nach Angaben der Partei ereignete sich der Vorfall in einer Menschenmenge kurz bevor er sprechen sollte.

Eine Polizeimitteilung am Mittwochabend besagte, dass Chrupalla um etwa 16.30 Uhr backstage medizinisch behandelt werden musste und dann in ein Krankenhaus gebracht wurde, aber zu diesem Zeitpunkt “keine offensichtliche Verletzung erkennbar war”. Es wurden keine weiteren Details zur Behandlung oder zu dem, was passiert sein soll, genannt.

Es hieß, dass die Polizei ermittle, um “die genauen Umstände dieses medizinischen Zwischenfalls” zu klären. In der Erklärung wurden Personen, die Fotos und Videos von der Veranstaltung gemacht haben, aufgefordert, diese der Polizei zur Verfügung zu stellen.

Chrupalla, 48, ist seit 2019 einer der beiden Vorsitzenden der Partei. Der andere Co-Vorsitzende ist Alice Weidel.

Alternative für Deutschland, bekannt unter ihrem deutschen Kürzel AfD, wurde 2013 gegründet, zunächst mit einem Fokus gegen Euro-Rettungspakete. Sie gewann an Stärke nach der Ankunft einer großen Zahl von Flüchtlingen und Migranten im Jahr 2015 und zog 2017 erstmals in den deutschen Bundestag ein.

Aktuelle bundesweite Umfragen sehen sie mit einer Unterstützung von rund 20% an zweiter Stelle, weit über den 10,3%, die sie bei der letzten Bundestagswahl 2021 erreichte. Begünstigt wurde sie durch das Wiederaufleben der Migration als führendes politisches Thema und durch Frustration über die Klima- und Energiepolitik der Regierung sowie die hohe Inflation.