Statue des verstorbenen deutschen Kardinals wegen Missbrauchsvorwürfen entfernt

Eine Statue des verstorbenen deutschen Kardinals Franz Hengsbach wird vor einer Kathedrale im westlichen Deutschland entfernt, nachdem Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen ihn aufgetaucht sind, sagten katholische Kirchenvertreter am Freitag.

Ein Gedenken für Opfer von sexuellem Missbrauch wird geschaffen, um den Platz der Statue einzunehmen, die 2011 errichtet wurde, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Thomas Zander, den Dekan der Kathedrale der Stadt Essen.

Der Schritt erfolgte nach mehreren Stunden nicht-öffentlicher Beratungen.

Die Kontroverse um die Statue, die sich direkt vor der Essener Kathedrale befindet, wurde am Dienstag ausgelöst, als die deutschen Diözesen Essen und Paderborn bekanntgaben, dass sie mindestens drei Untersuchungen wegen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen Hengsbach eingeleitet hätten.

Zwei Anschuldigungen gehen bis in die 1950er und 1960er Jahre zurück. Der erste Fall behauptet, dass Hengsbach 1954 ein 16-jähriges Mädchen missbraucht habe, als er noch Weihbischof in der deutschen Stadt Paderborn war. Der zweite Fall geht bis ins Jahr 1967 zurück, als er bereits Bischof in Essen war und eine andere Frau missbraucht haben soll.

Die jüngsten Anschuldigungen wurden von einem dritten Opfer im Oktober 2022 erhoben.

Hengsbach gründete 1958 das Bistum Essen, das er bis zu seinem Tod 1991 im Alter von 80 Jahren leitete.