Tote nach Al-Schabaab-Angriff in Mogadischu

Mit mehreren Explosionen haben sich die Angreifer laut Augenzeugen Zugang zu dem Hotel “Hayat” in Somalias Hauptstadt Mogadischu verschafft. Mindestens sechs Menschen seien bei dem Anschlag getötet worden, sagte ein Polizist der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Opfer sei wahrscheinlich höher. Mehr als 60 Gäste seien am späten Freitagabend aus dem von den Terroristen belagerten Hotel gerettet worden, so der Polizeibeamte. Man vermute jedoch weiterhin, dass sich noch immer zahlreiche Gäste in dem Gebäude befänden. Al-Shabaab reklamierte die Tat für sich und gab an, mindestens 20 Menschen getötet zu haben.

15 Jahre Kampf

Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Dschihadistenmiliz Al-Schabaab will seit rund 15 Jahren die somalische Regierung stürzen, um ihre eigene Herrschaft auf der Grundlage des islamischen Rechts zu errichten. 2011 war es Streitkräften der Afrikanischen Union gelungen, die Dschihadisten aus der Hauptstadt Mogadischu zu vertreiben. Al-Schabaab-Kämpfer kontrollieren aber weiterhin großflächige ländliche Regionen vor allem im Süden und den Zentralregionen des Landes und sind in der Lage, zivile wie militärische Ziele anzugreifen. Die Terrorgruppe verübt immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte, Politiker und Zivilisten.

Zwei Kämpfer der al-Schabaab-Miliz, einer hockend mit Gewehr

Al-Schabaab-Milizen liefern sich immer wieder Gefechte mit Regierungstruppen in Mogadischu

Die US-Luftwaffe hatte in den vergangenen Wochen mehrere Luftangriffe gegen die Miliz geflogen. Im Mai hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, wieder Soldaten nach Somalia zu verlegen – und somit den von seinem Vorgänger Donald Trump beschlossenen Rückzug aus dem Land rückgängig gemacht.

fab/mak (afp, dpa, rtr)