Viele Tote bei Grubenunglück in der Türkei

Das Unglück ereignete sich im Nordosten der Türkei in der Hafenstadt Amasra am Schwarzen Meer. Dort stürzte kurz vor Sonnenuntergang ein Teil der Kohlemine nach einer Explosion ein. Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte, es seien 22 Menschen getötet und viele andere verletzt worden.

Türkei | Grubenunglück in Bartin

Viele Rettungskräfte wurden zum Bergwerk der staatlichen Firma Turkish Hard Coal Enterprises gerufen

Der Gouverneur der Provinz Bartin, Nurtac Arslan, ging zuvor nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu davon aus, dass 49 Arbeiter in dem Bergwerk der staatlichen Firma Turkish Hard Coal Enterprises eingeschlossen seien. 44 Bergleute seien 300 Meter unter Tage, weitere fünf in 350 Meter Tiefe gefangen. Rettungskräfte versuchten, zu ihnen vorzudringen. Wegen der Dunkelheit gestalte sich die Rettung jedoch kompliziert.

Defekter Transformator als Ursache?

Wie die Katastrophenschutzbehörde Afad mitteilte, sei die Explosion offenbar auf einen defekten Stromwandler zurückzuführen. Und nach Angaben der Minenarbeitergewerkschaft war eine Ansammlung des Gases Methan verantwortlich für die Explosion.

Fernsehbilder zeigten Hunderte Menschen, die sich nahe des Grubeneingangs versammelt hatten. Zahlreiche Rettungskräfte waren dort zusammengezogen worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan sandte seinen Innen- und seinen Energieminister an die Unglücksstelle.

Immer wieder Grubenunglücke

Die örtliche Staatsanwaltschaft erklärte, der Vorfall werde als Unfall behandelt und leitete eine offizielle Untersuchung ein. In der Türkei kommt es immer wieder zu Grubenunglücken, oftmals aufgrund mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen.

Das bislang folgenschwerste Unglück in der Geschichte der Türkei ereignete sich im Mai 2014. Damals starben 301 Kumpel in der Mine in Soma im Westen des Landes. Die Tragödie löste Proteste gegen die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan aus.

mak/ack (afp, rtr, dpa)