Der flüchtige Kryptowährungs-Gründer Do Kwon ist mit falschen Papieren am Flughafen von Montenegros Hauptstadt Podgorica festgesetzt worden. Das berichtete das staatliche Fernsehen RTCG unter Berufung auf Innenminister Filip Adzic. Seine Daten seien mit den Behörden in den USA, Singapur und Südkorea abgeglichen worden, fügte der Minister hinzu.
Das von Kwon mitbegründete Unternehmen Terraform Labs, das die Kryptowährungen TerraUSD und Luna herausgab, war im vergangenen Jahr spektakulär Pleite gegangen. Die Kurse beider Währungen stürzten im Mai 2022 ins Bodenlose unter die Ein-Dollar-Marke und vernichteten die Ersparnisse von Anlegern.
Do Kwon im April 2022 in einem Terraform-Labs-Büro in Südkoreas Hauptstadt Seoul
Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) wirft dem südkoreanischen Krypto-Entwickler und seiner Firma mit Sitz in Singapur einen “milliardenschweren Betrug” vor. Durch den Zusammenbruch von Terraform Labs verloren Anleger insgesamt 40 Milliarden US-Dollar (37 Milliarden Euro). Der globale Markt für Kryptowährungen wurde erschüttert.
Die südkoreanische Regierung ließ Ermittlungen wegen des Crashs einleiten und den mittlerweile untergetauchten Do Kwon international zur Fahndung ausschreiben. Auf der Grundlage des Haftbefehls der internationalen Polizeibehörde Interpol nahmen ihn die montenegrinischen Behörden jetzt fest.
Kryptowährungen sind nach einer Reihe von Skandalen zunehmend ins Visier der Aufsichtsbehörden weltweit geraten. Zuletzt sorgte der Konkurs der Kryptobörse FTX und seines Schwesterunternehmens Alameda Research Ende vergangenen Jahres für Schlagzeilen.
se/bru (afp, dpa, rtr, ap)