Diamanten-Millionär gewinnt Wahl in Lesotho

Der durch Diamantminen reich gewordene Sam Matekane und seine erst vor sechs Monaten gegründete Bewegung “Revolution für den Wohlstand” (RFP) errang 56 von 120 Sitzen im Parlament in Maseru, wie aus dem Endergebnis der Wahlkommission hervorging. Der Polit-Neuling verfehlte damit nur knapp die absolute Mehrheit. Er wird sich einen Koalitionspartner suchen müssen. Der 64-jährige Matekane, der als reichster Mann des kleinen Landes gilt, dürfte neuer Regierungschef werden.

Das Ergebnis der Wahl war von Meinungsforschern so nicht vorausgesehen worden. Alles anderen Parteien, die bei der Wahl angetreten sind, wurden von den Wählern abgestraft. Besonders hart traf es die regierende ABC (All Basotho Convention) von Premierminister Moeketsi Majoro, die bisher die politische Landschaft in dem Land dominierte. Sie gewann kein Direktmandat und muss sich mit acht Parlamentssitzen nach dem Verhältniswahlrecht begnügen.

Matekane warb für absolute Mehrheit

Während des gesamten Wahlkampfs hatte Matekane betont, dass seine Partei allein regieren müsse, um ihre Agenda vollständig umzusetzen und Lesotho aus Armut, Arbeitslosigkeit und grassierender Kriminalität herausholen. Seine Partei RFP bekam vor allem Unterstützung von jungen Wählern, die sich Veränderungen wünschen. Von den rund 2,1 Millionen Einwohnern Lesothos waren am vergangenen Freitag etwa 1,5 Millionen zur Wahl aufgerufen.

Lesotho, das frühere Basutoland, ist seit 1966 unabhängig. Das von Südafrika eingeschlossene Land, wegen seiner Höhenlage auch “Königreich im Himmel” genannt, gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Es ist eine konstitutionelle Monarchie. König Letsie III., der formal an der Staatsspitze steht, besitzt keine politische Macht.

qu/ehl (afp, ap)