Drei finnische Männer, die die neonazistische Ideologie angenommen hatten, wurden am Dienstag wegen Straftaten mit terroristischer Absicht verurteilt, darunter Anschlagspläne gegen Migranten, kritische Infrastruktur und ihre vermeintlichen politischen Gegner.
Das Bezirksgericht Paijat-Hame verurteilte den Hauptverdächtigen, Viljam Lauri Antero Nyman, zu drei Jahren und vier Monaten Gefängnis wegen schwerer Waffendelikte mit terroristischer Absicht sowie Ausbildung für einen terroristischen Akt.
Nyman, 29, wurde auch wegen eines Drogendelikts verurteilt.
Seine beiden Komplizen erhielten eine Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten und eine zur Bewährung ausgesetzte Freiheitsstrafe von sieben Monaten, unter anderem wegen Herstellung von Schusswaffen und Ausbildung in deren Gebrauch im Zusammenhang mit Terrorismus.
Der öffentlich-rechtliche Sender YLE sagte, der Fall markiere die erste Terrorismus-Verurteilung in Finnland, die mit rechtsradikaler Ideologie in Verbindung stehe.
Die Straftaten fanden zwischen 2021 und 2023 statt.
Finnische Staatsanwälte teilten dem Gericht mit, dass die Männer halbautomatische Waffen mit einem 3D-Drucker hergestellt hätten, um sich auf einen “Rassenkrieg” gegen ihre Gegner vorzubereiten.
Die Angeklagten seien der Überzeugung gewesen, dass der Schutz der Überlegenheit der weißen Bevölkerung die Anwendung von Gewalt gegen vermeintliche Feinde wie Einwanderer, ethnische und religiöse Minderheiten sowie Antifaschisten rechtfertige, so die Staatsanwaltschaft.
Die Männer planten auch Angriffe auf zivile Schlüsselinfrastrukturen wie Stromnetze und Eisenbahnen.
Eine polizeiliche Untersuchung ergab, dass die Aktivitäten der Angeklagten nicht das Stadium der konkreten Vorbereitung eines terroristischen Aktes erreicht hatten.
Ein weiterer 66-jähriger Angeklagter in dem Fall wurde wegen Waffendelikten, die nicht mit terroristischer Absicht begangen wurden, zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt.