Wie eine Naturgewalt hat Stina Blackstenius, Stürmerin in Diensten des Arsenal WFC, den FC Bayern fast ein wenig “überrollt”. Vor allem in der ersten Halbzeit des Viertelfinal-Rückspiels in der Champions League, war die Schwedin von der Münchener Defensive kaum zu stoppen. Immer wieder brachte sie das Tor der Bayern in Gefahr. Fast schon erstaunlich, dass es am Ende nur 2:0 (2:0) für das Team aus London hieß (Hinspiel 1:0 für Bayern) und Blackstenius lediglich einen Treffer erzielt hatte.
Beim ersten Tor – ein Sonntagsschuss der Norwegerin Frida Maanum aus der Distanz in den oberen, linken Torwinkel – war Blackstenius noch begeisterte Zuschauerin. Den zweiten, einen wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz, besorgte sie selbst. Es war der neunte Torerfolg der Angreiferin in den vergangenen 14 Spielen. Seit die niederländische Torjägerin Vivianne Midiema und Englands Europameisterin Beth Mead mit Kreuzbandrissen ausfallen, ist Blackstenius die Torgarantin bei Arsenal und der Alptraum der gegnerischen Abwehrreihen – was sie gegen die Bayern eindrucksvoll unterstrich. Immer wieder düpierte sie im Zweikampf und in Sprintduellen ihre japanische Gegnerin Saki Kumagai. Kurz vor der Pause scheiterte sie nur knapp mit einem weiteren Kopfball aus kurzer Distanz an Bayerns guter Torhüterin Maria Luisa Grohs.
Zwei Tore in zwei Olympia-Endspielen
Obwohl die mittlerweile 27-jährige Schwedin schon lange im Profizirkus dabei ist und sich fast genauso lange auf den größten Bühnen und in den wichtigsten Wettbewerben im Frauenfußball bewegt, hat Stina Blackstenius bislang noch keinen internationalen Titel gewinnen können. Am dichtesten dran war sie bei den Olympischen Spielen, wo sie zweimal mit Schweden Silber gewann. Blackstenius erzielte in beiden Olympia-Endspielen jeweils das einzige schwedische Tor: 2016 beim 1:2 gegen Deutschland und 2021, als es nach 120 Minuten 1:1 stand und sich Kanada letztlich im Elfmeterschießen durchsetzen konnte.
Stina Blackstenius (l.) ist seit vielen Jahren Stammspielerin im schwedischen Nationalteam
Auch in der Champions League ist Blackstenius schon lange dabei. Mit 18 Jahren debütierte sie mit ihrem damaligem Klub Linköpings FC in der Königinnenklasse. Abgesehen von zwei Saisons in Diensten des französischen Klubs HSC Montpellier spielte Blackstenius stets für schwedische Klubs und wurde zweimal in ihrer Heimat Meisterin. Seit Sommer 2022 trägt sie das rot-weiße Trikot des Arsenal WFC, der nach dem Sieg gegen die Münchenerinnen im Halbfinale der Champions League steht.
Endlich der ersehnte Titel?
Es könnte diesmal also unter Umständen etwas werden mit dem ersten Titel für Blackstenius außerhalb von Schweden – in der Champions League oder in der englischen Liga. Arsenal liegt in der Women’s Super League nach 15 von 22 Saisonspielen nur drei Punkte hinter Tabellenführer Manchester United, hat aber eine Partie weniger absolviert.
Sollte es tatsächlich klappen und Arsenal sich entweder zum englischen Meister krönen oder tatsächlich zum zweiten Mal nach 2007 wieder die Champions League gewinnen – man darf davon ausgehen, dass Stina Blackstenius einen großen Anteil daran haben wird.
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Arsenal WFC – FC Bayern München 2:0 (2:0) / Hinspiel: 0:1
Tore: 1:0 Maanum (20.), 2:0 Blackstenius (26.)